Dienstag, 16. November 2010

Wird der E-Postbrief der Rohrkrepierer des Jahres?

Mit viel Tamtam - sprich Werbemillionen- hat die Deutsche Post ihren neuen E-Post-Brief dieses Jahr vermarktet. Gleich bei Erscheinen habe ich meinen Namen reserviert - denn schließlich, so die Post, gibt es jeden Namen nur einmal.
Nun bin ich seit fast einem halben Jahr stolzer E-Post-Nutzer, doch einen Brief habe ich auf diesem Weg noch nicht erhalten. Beinahe hätte ich sogar einen Brief verschickt. Man stellt sich das ja so einfach vor: Brief schreiben, drucken und versenden... doch bislang habe ich noch nicht herausgefunden, wie man den E-Post-Brief auf die Reise schickt. Vielleicht habe ich aus dem gleichen Grund auch noch keinen Brief erhalten.
Ich würde mal vermuten, dass es auch nicht unbedingt einsehbar ist, warum man überhaupt den E-Post-Brief braucht... außer dass man damit quasi eine 55 Cent teure Briefmarke auf eine EMail klebt.
Und was genau mit meinem Brief passiert, ist mir auch nicht klar. Wird der jetzt von der Post gedruckt und zugestellt oder per EMail gesendet?
Die Stiftung Warentest hat diese Erfindung im Wesentlich als umständlich und teuer bezeichnet, was sich mit meiner Einschätzung deckt. Aber vielleicht gelingt ja doch noch der Durchbruch?
Wie auch immer - so wie es momentan aussieht, werde ich wohl 2010 keinen E-Post-Brief mehr versenden, und 2011 auch nicht gleich.
Nun habe ich meinen Auftrag für die Postlagerung während meines bevorstehenden Urlaubs bestellt. Man könnte vermuten, dass die Post die Rechnung, da ich ja bekennender E-Post Nutzer bin, wenigstens auf diesem Wege verschickt. Pustekuchen: "Es befinden sich keine Nachrichten in diesem Ordner". Die Bestätigung kam dann in Papierform; die bei der Post sind wohl noch nicht soweit.
Wenn man nun mit dem neuen Personalausweis elektronische Dokumente rechtsverbindlich versenden kann (kostenlos, bis auf das Kartenlesegerät), dann sehe ich für den 55 Cent EMail-Brief eher schwarz als gelb. Und wenn alle anderen meine Meinung teilen, dürfte der E-Post-Brief zumindest 2010 seinen Durchbruch nicht mehr so ganz schaffen.
Daher hier meine Ernennung des E-Post-Briefes zum Rohrkrepierer des Jahres 2010. Herzlichen Glückwunsch!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen